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Büro für Kommunal- und Regionalplanung| +43 2682 / 72 410 | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Innen gewinnen – Potenziale im Bestand entfalten

Am 22. März 2023 fand im Dorfzentrum Pöttelsdorf ein Fachdialog und Erfahrungsaustausch zur Ortskernbelebung – veranstaltet vom Büro A I R – statt. Etwa 60 Personen, überwiegend Gemeindevertreter*innen und Fachleute, sind der Einladung gefolgt und haben neben den Vortragenden und Podiumsgästen zum Erkenntnisgewinn beigetragen.

Für die musikalische Begleitung sorgte auf sehr hohem Niveau das Ensemble "JAZZTHAT-lounge".

Was zeichnet einen starken, lebendigen Ortskern aus? Warum kommen die Menschen in Zukunft in die Ortskerne? Welche Prozesse und Werkzeuge benötigt ein Wandel von der Außen- zur Innenentwicklung? Welche Rolle wird das Zentrum zukünftig im Gesamtort spielen? Diese und ähnliche Fragen wurden im Rahmen der zweistündigen Veranstaltung und beim anschließenden Ausklang bei Snacks und Getränken diskutiert.

Schnell wurde klar, dass die Entwicklung nach innen und die Aufwertung der Ortskerne sehr vielschichtige und komplexe Themen sind. Es sind Aufgaben, die nur disziplinübergreifend und gemeinsam gelöst werden können – im Schnittfeld zwischen verantwortungsvoller Politik, Verwaltung, Fachleuten aus Bereichen wie Architektur, Raumplanung, Verkehr, Landschaftsplanung usw. und den Menschen vor Ort.

Zweifelsohne ist Innenentwicklung ein Thema, das zu den wichtigen und dringlichen auf der Tagesordnung der Raumplanung und Politik gehört. Der Flächen- und Ressourcenverbrauch beispielsweise übersteigt die politischen Zielvorgaben der Bundesregierung österreichweit um ein Vielfaches. Derzeit werden 41 km² (Stand 2021) statt 9 km² pro Jahr an Boden in Österreich verbraucht bzw. versiegelt. Die Gemeinden im Burgenland haben mit Baulandreserven von durchschnittlich 33% dabei einen nicht unwesentlichen Anteil (Quelle: Umweltbundesamt 2023).

Eine solche Zersiedelung oder Entwicklung nach "außen" hat somit ganz klar wirtschaftliche und ökologische Nachteile gegenüber einem Wachsen im "Innen". "Innen zu gewinnen" bedeutet, auf Qualität statt Quantität zu setzen. Es bedeutet, die Potenziale zu nützen, die im wahrsten Sinne des Wortes heute "brach" liegen und damit in der Regel auch die Lebensqualität für die Bevölkerung zu erhöhen.

Den Teilnehmer*innen war nach der Präsentation von Erich Biberich (Stadtgemeinde Trofaiach) rasch bewusst, dass eine konsequente, nachhaltige räumliche Entwicklung im Bestand aber auch eine enorme Kraftanstrengung bedeutet. Das Beispiel "Trofaiach" zeigte eindrucksvoll, dass es möglich ist – auch in einer durchwegs strukturschwachen Region – eine Trendumkehr zu bewirken. Linda Pfeiffer zeigte durch ihren eigenen Werdegang auf, mit welchen Schwierigkeiten und Herausforderungen man beim Erwerb und bei der Entwicklung von Immobilien konfrontiert sein kann.

Ausblick, Empfehlung für Gemeinden:

Die Auseinandersetzung mit dem Themenfeld "Innenentwicklung, Stärkung der Ortskerne und Nutzung vorhandener Potentiale" ist ein Gebot der Stunde. Zu einer positiven Entwicklung tragen folgende Erfolgsfaktoren bei:

  • Innenentwicklung als bedeutende Aufgabe erkennen und zum Thema machen
  • Prozess starten und dauerhaft einrichten – "langer Atem"
  • Zuständigkeiten klären ("Kümmerer"), nach Möglichkeit gemeindeübergreifend agieren
  • Einbinden der Bevölkerung und Stakeholder (Bausachverständige, Ortsplanung usw.), Agieren auf breiter Basis – Bewusstseinsbildung

Für weitere Informationen, die Durchführung eines (Start)Termins sowie Gestaltung oder Begleitung eines Prozesses können wir gerne unterstützen.

A I R Kommunal- und Regionalplanung GmbH Marktstraße 3 (Technologiezentrum Eisenstadt) 7000 Eisenstadt T: +43 2682 / 72 410 E: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.